TRAVEL 2003

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Maidstone
CTFM/TLR Radiotreffen
Erkrath
 

Brief Paul Alexander Rusling

Liebe Radiohörer,
vielen Dank für Ihre nette Einladung.

Es tut mir sehr leid das ich den heutigen Besuch nicht wahrnehmen konnte. Seit vielen Monaten denke ich an diesen Termin mit großer Begeisterung.

Aber sehr früh an diesem Morgen hatte ich ein Problem mit meinem Auto und ich kam zu spät zum Flughafen. Mein Flugzeug fuhr ohne mich und es gab keine weitere Möglichkeit. Ich war verzweifelt und saß zehn Minuten auf dem Boden, aber schließlich fuhr ich zurück nach Hause.

Warum bin ich ein Radio afficionado oder Anorak? Ich will es erklären: Seit 37 Jahren (1966 - das ist für mich das goldene Jahr für Radio und auch für Musik). Ich bin eine Radiofan, ein begeisterter DXer und auch Funker und Antennentechniker.

Ich bin sehr glücklich weil ich in dieser Aufgabe arbeite die auch mein Hobby ist. Ja, Radio ist meine ganze Welt und Leben.

Meistens ist meine Arbeit mit offiziellen oder amtlichen Sendern, z. B. Virgin Radio, Classic FM und vielen anderen. Aber ich war tief verwickelt in nicht weniger als VIER Schiffsender. Und diese Arbeit macht mir großen Spaß.

Mein Leben begann an der Nordsee - in allernächster Nähe - vielleicht 20 Meter weit entfernt! Meine schwangere Mutter machte einen Spaziergang am Strand der Yorkshire Nordseeküste als Paul Rusling entschied: Nun ist die Zeit einzutreten! Ja, dort auf dem Strand! Helfer trugen meine Mutter in ein Küstenhotel und so wurde Paul Rusling im Alexander Hotel in Bridlington, geboren und ich bekam dort einen zusätzlichen Mittelnamen. Mein voller Name ist Paul Alexander Rusling.

In den 60er Jahren hörte ich zuerst Radio London. Caroline war ganz langsam und nicht so 'Hip'. Bis 1966 hörte ich nicht gerne Radio.

Eines sonnigen Morgens in 1966, ganz früh im Juni, hörte ich Big L und plötzlich kommt alte Musik aus meinem Radio - Frank Sinatra singt "Strangers in the Night". Wer macht diese Störung? So stark und so laut in meinem Radio? Es war ein neuer Sender in der Nähe der Yorkshire Küste - Radio 270. Zuerst waren meine Freunde und ich nicht beeindruckt. Die Musik war zu alt für uns, aber später wurde es viel besser und Radio 270 veränderte mein Leben.

Ich lernte alles über Radiosendertechnik und war auch Presenter oder Disc Jockey in Nachtclubs während ich an der Universität studierte.

Viel später, in 1973, hatte ich eine Einladung auf dem weltberühmten Radioschiff MI AMIGO zu arbeiten. In einer Besprechung oder Diskussion überlegten wir neue Namen für die erste Testsendung von Caroline auf 389 Meter am folgenden Morgen. Da wurde ich PAUL ALEXANDER. Chris Carey stellte mich an; er sagte ich bin Caroline's neuer Tony Prince weil ich zu schnell spreche und immer nach dem Vokal- oder Gesangsteil jeder Schallplatte (Ja, Schallplatte - erinnern Sie sich, es ist jetzt 1973).

Roger Twiggy Day war unser Frühstücksprogramm DJ, aber Radio Caroline im Jahr1973 war nicht so gut veranstaltet oder organisiert und die Tonbänder von Roger Day waren nicht auf dem Schiff zu finden. Sie wissen wer im Studio ist, 6 Uhr morgens um das Frühstücksprogramm zu machen? Nein, es war nicht unser Kapitän Dick Palmer, es war nicht Peter Chicago oder Norman Barrington. Nach einem typischen Caroline Fest mit viel zu trinken und viel zu rauchen natürlich, bis 4 Uhr morgens? Ich war allein und außer einem niederländischen Nachrichtenleser war ich ganz allein diesen historischen Moment zu machen - ein neuer Anfang für Radio Caroline International. Wir spielten Schlager den ganzen Tag und progressive Rock durch die Nacht.

Ich lernte sehr schnell mit ausgezeichneten Lehrern - vom Radio Meister Chris Cary (der jeden Mittag Lunchtime Loonabout sendete) und auch unserer alte Königin, Andy Archer. Die ersten Tage hatten wir auch Robin Adcroft oder Robin Banks, Peter Chicago und Dick Palmer und später in der Woche Steve England - und wir sind allen jetzt bis Heute gute Freunde.

Nach acht Jahren als DJ in Clubs und Radio, wende ich mich davon ab. Früh in den1980ern arbeitet ich als Radiotechnik Gutachter für offizielle und "nicht erlaubte"' Funksender in vielen Ländern.

LASER war sehr interessant, eine Idee von meiner Frau Anne und nicht bezahlt von Amerikanern, aber alles Geld kommt von einem Mann, der in Dublin wohnt und ein persönliches Radioschiff bekommen will.

Für diesen Mann stelle ich Amerikaner an. Sie wissen nun das unser Werbevertreter in New York entschied das wir keine Notantenne brauchen. Dieser Vertreter sagt "alles werdet gut mit der Ballonantenne!" Ja, Ballon ist gut für einen starken Empfang wenn das Wetter gut ist, aber auf der Nordsee Mitte Januar gibt es zu viel Wind - ganz oft haben wir Sturmstärke 10. Es gibt viel Hagelkorn und Schnee. Es war zu kalt um auf dem Deck zu arbeiten, überall ist es sehr schlecht und grässlich. Wir verloren die beide Ballone, und fingen ohne eine praktische Antenne an.

Eine gute Lehre mit Laser ist, dass die tiefen Frequenzen, in der Nähe von 550 kHz, viel weiter durch die Luft reisen als die höheren Mittelwellenfrequenzen. Viele Radiobegeisterte in Deutschland hörten unsere Sendungen mit Ballon auf 729 kHz und auch auf 558. Auf 558 war die Strahlleistung nicht höher als 12 Kilowatt, und ganz oft war es viel weniger.

In 1985 mein alter Freund (und bis heute mein alter Freund) Chris Carey versucht mit Experimenten einen alten 50-Kilowatt-Sender in Dublin auf einer Langwellenfrequenz 254 kHz zu betreiben. Mit ganz wenig Leistung und einer sehr kurzen Antenne waren diese Ausstrahlungen als RADIO EXIDY über eine weite Gegend zu hören.

Es gibt mir ein Idee - RTL wünscht sich das englische Programm von Radio Luxemburg über ganze Großbritannien rund um die Uhr auszustrahlen. Es ist nicht möglich von der Grand Duchy Luxemburg, aber von Irland gibt es nicht so ein großes Problem mit einem Langewellensender.

So, ich schreibe einen kurzen Vorschlag mit zahlreichen technischen Zeichnungen und Diagrammen. Ich schickte alles nach dem Hauptvorsitzenden von RTL. Bald war RTL im Gespräch mit RTE in Dublin und sie entschieden einen neuen Langewellensender in der Nähe von Dublin zu bauen. Alle Kosten trägt RTL und RTE steuert die Frequenz bei und bekommt dafür eine kleine Aktienanzahl.

Endlich war Atlantik 252 im Jahr 1989 geboren, aber nun war ich in Warschau in Polen, um Solidarnosc zu helfen. Ich baute einen starken UKW-Sender in einer Warschauer Straße der für Solidarity sendet. Demonstrationen gegen Russland und Marionetteregierung von General Jaruzelski. Alles mit Geld bezahlt von der englischen Conservative Party in London.

Die Polen versprechen mir eine Frequenzerlaubnis für einen neuen Mittelwellensender an der Ostseeküste um Programme nach Skandinavien zu senden. In dieser Zeit hatte Schweden kein kommerzielles Radio. So began Baltic Radio International.

Monaten später, in Litauen, gibt es Probleme für Mikhail Gorbachov. Der Führer in Vilnius, Herr Landsbergis, machte einen Aufstand. Litauer streiten sich mit russischen Soldaten auf der Strasse. Und Rusling denkt - hier ist noch immer eine Gelegenheit. Wir bieten einen starken Sender an der Ostseeküste von Litauen in einem Ort namens Palang an. So stark, das es für Litauen Hoffnung gibt, das mit vielen Millionen Mithörern im Westen Russland es nicht wagt Litauen zu schlagen.

Es war eine großer Fehler. Wir hatten Geldangebote von englischen und amerikanischen Mediengesellschaften. Aber sie sagten das Litauen jetzt hinter dem Eisernen Vorhang ist. Litauen ist nicht Westeuropa. Es ist gefährlich nahe bei Russland ohne Sicherheiten, dass, wenn wir den Sender einschalten, vielleicht russische Soldanten unsere Station angreifen. Es gibt auch große Probleme mit Dieben, die jede Nacht Kupfer von Funkstationen und der elektrischen Eisenbahn stehlen. Meistens tragen diese Diebe die Uniform der litauischen Polizei!

Auch arbeite ich in diesen Zeiten (den 90ern) mit Classic FM and Virgin um Lizenzen in den Niederlanden und auch in Schweden, in Griechenland und Finnland zu bekommen, Und dabei entdeckte ich, dass es vielleicht möglich ist eine Lizenz auf der Insel Man zu bekommen. Es ist kein Teil von England oder des UK. Es ist ganz allein, unabhängig von London, aber mit einer Verbindung - die Londoner Frequenzbehörde musste internationale Frequenzverhandlungen mit der ITU in Genf führen.

Nach einer Entscheidung des Gerichts von Straßburg, musste Österreichs Regierung private Sender erlauben, und nicht sagen: "Nein, neue Privatsender nehmen Geld von der ORF. Ich finde das dieses auch für Großbritannien gilt, die die Insel Mann seit dreißig Jahren blockierten. Wenn in Straßburg so entschieden wurde, dann müsste die englische Regierung in London einen starken Privatsender auf der Inseln Man erlauben. Endlich bekam ich eine Lizenz von der Regierung um auf der Inseln Man einen großen starken Sender zu bauen. Wir suchten Langewelle aus, weil dies Weitempfang möglich macht.

Atlantic hatte im Jahr 1993 und 1994 sieben Millionen Hörer in England. Radiohörer wählen einen Sender nach den Programminhalten, nicht nach der technischen Qualität. Mit Langwelle ist es möglich eine besonders riesige Zuhörerschaft zu erreichen. Mit Mittelwelle und besonders UKW, gibt es zu kleine Reichweiten von der Inseln Man.

Aber wir treffen auf Hindernisse. Es ist schwer eine Bauerlaubnis für einen hohen Sendermast zu erhalten. So fanden wir eine neue Antenne der CFA, die nicht so hoch ist. Sie ist ganz klein, vielleicht fünf Prozent von der Wellenlänge, und für Lang welle ist diese neue Antenne noch25 bis 30 Meter hoch. Aber das ist nicht gut genug für unsere Gegner die keinen Sender wollen. Im Gespräch mit dem Leiter der Inseln Man Regierung vereinbaren wir, den Sender auf der See zu bauen. Mit einem Radioschiff schlägt der Hauptminister vor. Aber ich denke das ist keine gute Idee mit 500 KW, aber ein Turm oder Podium ohne Matrosen oder Menschen ist OK. So bauen wir einen Turm, 4 Km vor Ramsey, in Manx Gewässer.

Und so bekamen wir die Erlaubnis im Jahr 2002. Und immer noch versuchen die Gegner uns aufzuhalten. Es ist nicht möglich uns zu bearbeiten, deshalb bearbeiten die Gegner die Regierung der Insel Man. Heute ist das Meiste gewonnen, und alles ist nun klar um auf See zu bauen und zu senden.

Später diesen Monat, am 30 September, beginnt das letzte Gerichtsverfahren. Es ist ein Mann, der in der Nähe unseres Mastes lebt, gegen die Inseln Man Regierung. Wir glauben, dass am 4. Oktober alles gut ist und dann alle Lichter für uns auf Grün stehen.

Und nächstes Jahr können sie uns auf 279 Langwelle hören und auch via Satellit und Kurzwelle. Bis dahin nehmt uns bitte in eure Gebete auf. Vielen Dank, und noch einmal, es tut mir leid das ich nicht dort in Erkrath bin mit euch. Für mich ist es eine große Enttäuschung, aber ich hoffe diese Worte sind eine kleine Entschädigung.

meine Kollegen Radio Freunde -
vielen Dank und auf Wiedersehen

Unterschrift Rusling

Paul Alexander Rusling
Paul Alexander Rusling im Jahr 1984. Damals gab es eine kurze Phase in der er nicht aktiv mit Radio beschäftigt war sondern einen Pub in Whitstable leitete.

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